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Niemand wurde als Flüchtling geboren. Keiner will Flüchtling sein.

Aber in manchen Lebensituationen gibt es nur einen Ausweg: die Flucht. Menschen müssen vor Krieg, Sklaverei, Verfolgung, Armut und Hunger fliehen. Ich selbst bin vor dem Militaerdienst in Eritrea geflohen.  Ich war erst 17 Jahre alt. Ich wollte keinen lebenslangen Militärdienst leisten, sondern hatte andere Träume. Ich wollte Jornalismus studieren und in Freiheit leben.

Ich wollte mein Leben selbst bestimmen. Aber das war überhaupt nicht möglich. Ich war gezwungen einer Diktatur zu dienen. Mein einziger Ausweg, um in Freiheit leben zu können, war die Flucht.

Flucht ist schmerzvoll, den Flucht bedeutet, seine Heimat, seine Familie und alles was einem vertraut ist, zu verlassen. Auf der Flucht sein, ist gefährlich und oft demütigend. Denn auf der Flucht sein, bedeutet fremd zu sein. Flüchtlinge sind nicht willkommen, dort wo sie ankommen. Als Flüchtling ist man nur ein halber Mensch. Und ohne Papiere ist ein Flüchtling gar nichts und hat keine Rechte.

Auf der Flucht erlebt man Furchtbares. Frauen werden von Schleppern vergewaltigt, in manchen Ländern werden Flüchtlinge zu Sklavenarbeit gezwungen und gefoltert. Andre Flüchtlinge werden  entführt und müssen für ihre Freilassung viel Geld bezahlen. Viele Flüchtlinge sind traumatisiert und brauchen eine Therapie.

 

Aber wenn die Flüchtlinge ihr Wunschland erreichen, ist die Flucht noch lang nicht zu Ende, sondern die Ankunft ist erst der Beginn einer langen Odysee. Man wird wegen des Dublin III-Abkommens von einem Land ins andere und wieder zurück verfrachtet, kommt in unmenschlichen Flüchtlingslagern unter, wird jahrelang geduldet, bis man irgendwann seine Hoffnung auf eine Zukunft verliert.

Mit 17 bin ich über die ertitreische Grenze in den Sudan geflüchtet, dann über die Sahara nach Libyen und schließlich mit dem Boot übers Mittelmeer nach Italien. In Mailand war ich obdachlos und lebte auf der Straße.  Es war Winter, ich musste auf Kartons schlafen. In der Schweiz wurde mein Asyl-Antrag zwei Mal abgelehnt. In Deutschland bin ich wegen unerlaubter Einreise in Abschiebehaft in einem Gefängnis gelandet.

 

Wer auf der Flucht keine Hoffnung mehr hat, ist verloren. Denn die Hoffnung macht stark und hilft Menschen stark zu bleiben. Auch der Glaube hilft, der Glaube an einen mächtigen Gott, gibt Kraft. Ein Flüchtling auf der Flucht braucht Hoffnung und Glauben.

Viele Menschen sind zur Zeit auf der Flucht, viele aus Syrien, aber auch viele aus Eritrea. Sie wollen alle nach Europa. Das mag für Europa ein Problem sein, aber  fuer die Laender, aus denen die Menschen fliehen, ist es eine Katastrophe. Syrien, Eritrea, aber auch Albanien und der Irak verlieren ihre junge Generation. Die Länder sterben aus. Das macht mich sehr traurig.

 

Allein in diesem Jahr sind über 800.000 Fluechtlinge nach Deutschland gekommen. Deutschland, ganz Europa befindet sich in einer Flüchtlingskrise heißt es. Ich denke, dass es keinen anderen Weg gibt, als die Flüchtlinge hier in Europa zu akzeptieren. Denn Flüchtlinge sind kein Problem, sondern Flüchtlinge sind Menschen.

Flüchtlinge brauchen Hilfe. Flüchtlinge müssen als Menschen gesehen werden und  Flüchtlinge dürfen nicht jahrelang ohne Perspektive und richtige Aufenthaltserlaubnis in Flüchtlingslagern zum Nichtstun verdammt sein.  Flüchtlinge müssen ein Teil unserer Gesellschaft werden.

 

Flüchtlinge kommen nicht, um Arbeitsplätze wegzunehmen, um Sozialleistungen zu beziehen und die Wirtschaft zu schwächen. Viele Flüchtlinge haben Berufe oder sind bereit, eine Ausbildung zu machen; Auffangländer können von Flüchtlingen  profitieren.

Die europäischen Laender und die europäische Union muss eine grundsätzliche Lösung  für die aktuelle Krise finden. Die Herkunftsländer der Flüchtlinge müssen demokratisiert werden. Damit die Flüchtlinge in ihren Heimatlaendern in Freiheit leben können, müssen Diktaturen geschwächt und diejenigen, die für Freiheit und Demokratie kämpfen, gestärkt werden.

 

Ich bin heute kein Flüchtling mehr, sondern Deutscher und möchte Europa zeigen, dass man sich auch in Afrika engagieren kann. Deswegen  studiere ich Politik in Aethiopien und kämpfe für ein demokratisches Eritrea. Ich möchte nicht, dass ganz Eritrea auswandert und hierherkommt, sondern ich will, dass das eritreische Volk frei wird.

 

Mein Botschaft an Flüchtlinge ist, dass sie ihre Hoffnung nicht verlieren dürfen und stark bleiben müssen. Nur so können sie an eine bessere Zukunft glauben.

 

Mein Botschaft an die europäschen Länder ist, die Flüchtling zu akzeptieren und nicht als Problem sondern als Menschen zu behandeln, um ihnen und ihren Herkunftsländern eine Perspektive zu ermöglichen.