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Wir schaffen das!

Gegen Fachkräftemangel, für Integration: Mit drei speziellen Klassen für Flüchtlinge startet die Berufsschule Neustadt/Aisch-Bad Windsheim ins neue Ausbildungsjahr.

 

Mehr Bürgerkriegsflüchtlinge (Asylbewerber) an der Berufsschule

Gleich zwei Probleme mit einem Projekt geht die Staatliche Berufsschule in Neustadt/Aisch-Bad Windsheim an. Zum einen soll die Berufsausbildung für Asylbewerber und Flüchtlinge (BAF) eine mögliche Antwort auf den bestehenden Fachkräftemangel auch im Landkreis Neustadt/Aisch sein, zum anderen soll die Integration mit dem Schulbesuch noch früher beginnen. Deshalb werden in diesem Schuljahr zwei Klassen in Neustadt/ Aisch und eine in Bad Windsheim beschult. Über 70 berufsschulpflichtige Asylbewerber im Alter zwischen 17 und 21 Jahren werden hier unterrichtet. Für sie sind die Berufsschullehrerinnen Ella Wunder und Stefanie Amrhein eine Art Integrationsbeauftragte. "Unser Ziel ist es, dass die Schüler nach zwei Jahren ihre Ausbildungsreife haben", erklären sie. Die Berufsschule konzentriert sich dabei auf Bereiche, in denen es einen Mangel an Lehrlingen gibt, etwa im Bau- und Zimmererhandwerk. Einen verbindlichen Lehrplan gibt es nicht. 20 Stunden in der Woche lernen sie Deutsch bei besonders ausgebildeten Lehrkräften, 17 Stunden haben sie Berufsschulunterricht. Die Berufsschule nutzt die Freiheiten bei der Ausgestaltung des Angebots und bietet im Fach Berufsorientierung den Jugendlichen aus 10 verschiedenen Nationen Schnupperlehren auch in Metall- und Bauberufen, im Bereich Nahrung sowie im Einzelhandel an. Bei den möglichen Schülern ist der Andrang groß. Jedoch nicht alle berufsschulpflichtigen Interessenten können aufgenommen werden. Die Klassenstärken sollen bei etwa 20 Schülern liegen, so dass bislang schon ca. 40 Schüler abgewiesen werden mussten.

Neben Deutsch verstehen, lesen und schreiben, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Bereich Mathematik und Rechnen. Zudem werden Sozialkunde, Ethik, "Lebenskunde", Datenverarbeitung und Landeskunde unterrichtet.

"Einige Schüler verstehen und sprechen relativ schnell Deutsch, aber das Schreiben ist für alle ein großes Problem", sagt die DAZ-Lehrerin Ludmilla Smyrnova vom Kolping Bildungswerk. Sie kennt die meisten Flüchtlinge aus ihrer Arbeit in der Clearingstelle während der Sommerferien. Das Bildungswerk soll die jungen Männer auch sozialpädagogisch begleiten. Eine weitere Schwierigkeit sind die ganz unterschiedlichen Vorkenntnisse und Lerngeschwindigkeiten. Die Spannweite reicht von Analphabeten bis zu Flüchtlingen mit Hochschulreife. "Ein Studium ist für einige wenige vielleicht ein Fernziel, aber jetzt konzentrieren wir uns ganz auf Berufe, in denen es Chancen gibt"!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schüler sind wirklich motiviert, denn sie wissen, dass es ohne fundierte Deutschkenntnisse kaum eine Aussicht auf eine Arbeit gibt. “Aber gemeinsam schaffen wir das!“, sind die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zumeist aus Syrien und Afghanistan und ihr engagiertes Lehrerteam überzeugt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schulstart überraschte die Berufsschule die schulpflichtigen Jugendlichen in den drei neu eingerichteten sog. BAF-Klassen (Berufsschule für Asylbewerber und Flüchtlinge) mit kleinen Schultüten. Die unbegleiteten Minderjährigen freuten sich über die enthaltenen Schreibutensilien genauso, wie über die Chance, endlich einen Schulplatz bekommen zu haben. Die Begrüßungsgeschenke hatte die Verwaltungsangestellte Frau Götz von der Wirtschaftsschule Bad Windsheim gesammelt; Schüler verpackten die Geschenke in selbst gebastelte Schultütchen.