Ein gut verlegter Parkettboden ist immer nur so gut wie seine Oberfläche. Und die Oberflächenbearbeitung war auch das Thema von Andreas Linz, Anwendungstechniker der Firma Bona, der eigens an die Neustädter Berufsschule gekommen war, um der Parkett- und Bodenlegerklasse HPL11c die Grundlagen für die Oberflächenbehandlung zu vermitteln.
Zu Beginn seines Vortrags ging Linz auf die Firma Bona ein, die in ihrem Sortiment alle Produkte von der Verlegung des Parketts bis zur Oberflächenbehandlung anbietet. Eine wichtige Aufgabe ist für den Parkettleger, neben der Neuverlegung, der Erhalt und die Pflege der bestehenden Böden. Dazu gibt es von der Firma Bona drei verschiedene Ansätze: Bei geringer Beanspruchung hilft eine Grundreinigung und die Einpflege des Bodens. Für stärker beanspruchte Böden gibt es das sogenannte Recoat-System, bei dem auf der alten Versiegelung, über eine Nullspachtelung mit einem speziellen Lack, ein neuer Versieglungsfilm aufgetragen wird. Dies bietet sich vor allem bei Sporthallen an, da die Spielfeldmarkierungen bei dieser Arbeitsweise erhalten bleiben können. Bei der Komplettsanierung wird dann der alte Lack komplett abgeschliffen. Dazu stellte Andreas Linz neu entwickelte Schleifmittel vor, die deutlich längere Einsatzzeiten erlauben als die bisherigen Produkte auf dem Markt.
Auf der geschliffenen Fläche kann dann lackiert oder geölt werden. Beim Lackieren sind der Systemaufbau und die aufgebrachte Schichtdicke entscheidend. So ist bei der Verarbeitung eines Wasserlackes die Verwendung einer Grundierung notwendig. Für eine ordentliche Dicke, ist es nötig drei Lackschichten aufzubringen. Die nötige Auftragsmenge konnten die Schüler dann auf einer Musterplatte selbst testen.
Beim Ölen hängt die Qualität des Produktes vor allem vom Festkörperanteil ab. Dadurch werden die Verarbeitung und die Ansatzbildung beeinflusst. Öle brauchen zudem deutlich mehr Pflege. Dazu gibt es spezielle Holzseifen oder Pflegeöle, die den Boden nachfetten. Im Bereich der Öle gibt es inzwischen viele Produkte mit 2 Komponenten. Diese sorgen für eine schnellere Aushärtung und sind auch für stärker beanspruchte Flächen, wie Küchen geeignet. Auch hier konnten die Schüler die Produkte auf einer Musterplatte anwenden.
Für besondere Effekte zeigte Herr Linz den Schülern, wie man Oberflächen farbig behandelt. Dazu gibt es Laugen, die durch eine chemische Reaktion für eine Verfärbung sorgen, und Färbeprodukte, die mit Pigmenten arbeiten. Durch die Kombination lassen sich, abhängig von der Holzart, interessante Effekte erreichen.
In der abschließenden Fragerunde stellt sich Andreas Linz den Fragen der Schüler und konnte dabei gute Hinweise für die Arbeit im Betrieb geben. Diese bedankten sich für den interessanten und abwechslungsreichen Vortrag mit einem kleinen Präsent.
Ludwig Memhardt
- Herr Linz bei der Vorstellung verschiedener Renovierungssysteme Herr Linz bei der Vorstellung verschiedener Renovierungssysteme
- Herr Linz zeigt die Anwendung eines Lackes Herr Linz zeigt die Anwendung eines Lackes
- Daniel Feldmann bringt den Lack mit der Lackrolle auf Daniel Feldmann bringt den Lack mit der Lackrolle auf
- Lars Schäfer bringt Öl mit der Einscheibenmaschine auf Lars Schäfer bringt Öl mit der Einscheibenmaschine auf
- Farbvariationen Farbvariationen
- Lars Schäfer bringt Öl mit der Einscheibenmaschine auf Lars Schäfer bringt Öl mit der Einscheibenmaschine auf
- Die Klasse und Andreas Linz von Bona Die Klasse und Andreas Linz von Bona